Gedanken zur Kremation
Wir erleben sehr häufig, dass zum Thema Feuerbestattung und Kremation viele Fragen ungeklärt sind und bleiben. Die Fragen wiederholen sich im Trauergespräch oder in unseren Vorsorgeveranstaltungen so oft, dass wir beschlossen haben, für Sie die wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema auf unserer Homepage zu beantworten. Sollte dennoch die ein oder andere Frage ungeklärt bleiben, sind wir gerne rund um die Uhr für Sie erreichbar.
Welche Beisetzungsmöglichkeiten habe ich auf dem Gelände des Rhein Taunus – Krematoriums?
Eine gemeinsame Ruhestätte für Mensch & Tier. Foto: Linda Matuschek
Auf dem Rasenfriedhof in Dachsenhausen werden Urnen ohne Namensschild auf einer Rasenfläche beigesetzt. Die Grabpflege wird vom Team des Krematoriums übernommen und entfällt somit für die Angehörigen. Zwar ist das Grab anonym (ohne Namenskennzeichnung), aber die Angehörigen können an der Beisetzung teilnehmen, um so die Stelle wiederzuerkennen. Das Gedenkrondell an der Wiese dient dazu, Erinnerungselemente wie Blumenschmuck, Figuren und Kerzen zum Gedenken an die Verstorbenen niederzulegen.
Der Blumengarten ist das ganze Jahr über mit Pflanzen bedeckt. Es erhält im Wechsel eine Frühjahrs- und Herbstbepflanzung. Neue Gräber werden bis zur nächsten Bepflanzung mit Rindenmulch bedeckt. Es gibt auch hier sowohl Einzel- als auch Doppelgräber. Im Blumengarten ist die Anbringung eines Namensschildes aus Granit an seperat aufgestellten Trauerstelen möglich. Die Mindestruhezeit für die in diesem Gräberfeld beigesetzten Urnen beträgt 15 Jahre.
Ebenfalls in der Nähe befindet sich der Rheinhöhen Ruhewald. Hier finden Urnen ihre letzte Ruhestätte unter dichten Baumwipfeln in einem Wald. An ausgesuchten Bäumen des Ruhewaldes werden bis zu 12 Urnen für 20 bis 50 Jahre beigesetzt. Das Grab kann mit einem Namensschild versehen werden. Es bestehen verschiedene Arten von Bestattungsbäumen: Gemeinschaftsbaum, Einzelbaum, Familien- und Freundschaftsbaum. Die Grabpflege entfällt hier völlig, da alles der Natur überlassen werden soll. Aufgrund von Brandgefahr in den Wäldern wird an vielen Schildern hingewiesen, dass Grabkerzen nicht angezündet werden dürfen. Beachten Sie bitte, dass bei der Baumbestattung nur Bio-Schmuckurnen oder Holzurnen beigesetzt werden können.
Auf Deutschlands erstem Friedhof für die gemeinsame Beisetzung von Mensch und Tier „Unser Hafen“ in einem Grab wird – neben dem Freundschaftsgrab – das sogenannte Familiengrab angeboten. Bis zu 12 Urnen können im Familiengrab beigesetzt werden, unabhängig davon, ob es sich um die Asche von Menschen oder Haustieren handelt. Zudem kann die Lage frei gewählt werden. Um die Gestaltung und die gärtnerische Pflege kümmert sich der Grabkäufer selbst.
Welche Möglichkeiten der Beisetzung habe ich am Krematorium Koblenz?
Am Krematorium Koblenz gibt es ein anonymes Urnen-Grabfeld. Auf diesem Rasenfeld entfällt ebenfalls die Grabpflege und auch hier gibt es eine zentrale Ablegestelle für Blumen und Kerzen.
Ist es möglich, sich vor der Einäscherung noch einmal am Sarg zu verabschieden?
Hierbei gibt es mehrere Optionen: Sie können selbstverständlich in unserem Institut sowohl am offenen, als auch am geschlossenen Sarg Abschied nehmen. Ebenfalls möglich ist eine Trauerfeier mit Sarg vor der Kremation- zum Beispiel in einer Friedhofshalle Ihrer Wahl.
In den Räumlichkeiten des Rhein Taunus Krematoriums ist es auch möglich, die Übergabe des Sarges und die Einäscherung in das Ritual des Abschiednehmens einzubeziehen. Die Kombination von Trauerfeier mit Übergabe des Sarges zur Feuerbestattung in Begleitung der Angehörigen und anschließender Urnenbeisetzung ist an einem Tag möglich. Abschiedsfeiern können, entsprechend den jeweiligen Glaubensvorstellungen oder Weltanschauungen, ganz individuell gestaltet werden. Auch die Abschiednahme der Urne ist in der Trauerhalle vor Ort möglich – oder Sie wünschen sich die Beisetzung ohne Hallennutzung am Grabe.
Das Krematorium Koblenz bietet den Angehörigen ebenfalls die Möglichkeit, in einem seperaten Raum Abschied am Sarg nehmen zu können. Ebenfalls möglich sind vor der eigentlichen Urnenbeisetzung Trauerfeiern in einer der vielen Friedhofskapellen in den Koblenzer Stadtteilen, zum Beispiel in der Kapelle des Koblenzer Bezirksfriedhof in Metternich, das direkt am Krematoriumsgelände liegt. Die Trauerfeier kann sowohl in den Räumlichkeiten der Stadt Koblenz als auch in einer beliebigen Kirche, Kapelle oder einem Religionshaus stattfinden. Sprechen Sie uns an. Gemeinsam finden wir einen würdevollen Weg des Abschieds.
Das Rhein Taunus Krematorium Dachsenhausen. Foto: Linda Matuschek
Kann ich auch im Nachhinein den Beisetzungsort einer Urne bestimmen und / oder finden?
Auf dem Gelände des Krematoriums in Dachsenhausen befindet sich ein großer Wintergarten als Aufenthaltsraum, an dem Sie die Möglichkeit haben, über die Dateneingabe an einem Monitor den Grabplatz zu finden.
Wie läuft eine Kremation überhaupt ab? Wie kann man garantieren, dass sich in der Urne die Asche eines Angehörigen befindet?
Diese Frage wird uns sehr häufig gestellt.
Bevor die Einäscherung durchgeführt werden kann, ist eine zweite Leichenschau notwendig. Nach der Einäscherung ist es schließlich nicht mehr möglich, den Verstorbenen zu untersuchen. Die zweite Leichenschau unternimmt ein Amtsarzt. Wir geben die Daten des Verstorbenen gemeinsam mit der Bestattungsgenehmigung und der Sterbefallbescheinigung weiter. Im Krematorium werden die Daten des Verstorbenen aufgenommen und in einem System gespeichert. Dabei wird eine zufällige & einmalige Zahlenkombination zur Identifizierung des Verstorbenen angelegt. Diese Zahlenkombination schließt spätere Verwechslungen der Särge und damit der Kremationsaschen aus. Hierzu wird vor der Einäscherung ein feuerfester Stein (Schamottstein) auf den Sarg gelegt, auf dem die Einäscherungsnummer sowie der Name des Krematoriums deutlich sichtbar eingeprägt sind. Nach der Einäscherung werden die sterblichen Überreste vom Krematorium in einer Aschenkapsel amtlich verschlossen. Die Aschekapsel wird mit dem Namen des Krematoriums, Einäscherungsnummer, Einäscherungsdatum, Name, Geburts- und Sterbedatum des Verstorbenen versehen. Da die Urne, genau wie bei einer Erdbestattung der Sarg, dem Friedhofszwang unterliegt, wird sie dem gewählten Bestattungsort zugeführt und kann am gewünschten Ort beigesetzt werden.
Wer sich selbst ein Bild machen möchte, der ist herzlich zum Tag der offenen Tür des Rhein Taunus Krematoriums eingeladen. Der nächste findet statt am 10.09.2016: hier finden Sie Informationen zur Veranstaltung.
Werden mehrere Verstorbene gleichzeitig eingeäschert?
Nein. Es ist gesetzlich verboten, mehrere Verstorbene gleichzeitig einzuäschern.
Kann ich mit der Beisetzung einer Urne noch warten?
Der Raum der Stille am Rhein Taunus Krematorium bietet Angehörigen die Möglichkeit die Urne eines Verstorbenen in ein Urnenfach einzustellen. E ist ein Ort der Erinnerung und bietet Ihnen die Gelegenheit persönlicher Abschiednahme. Die Urne wird in einem Fach für maximal 12 Monate aufbewahrt, bevor sie beigesetzt wird. Diese Möglichkeit der Urnenaufbewahrung ist empfehlenswert, wenn Sie zum Beispiel Angehörige haben, die von weltweit angereist kommen, um sich noch einmal in würdevoller Atmosphäre zu verabschieden.
Rheinhöhen Ruhewald. Foto: Linda Matuschek
Was passiert mit dem Schmuck, den der / die Verstorbene noch bei sich trägt?
Bei unserem gemeinsamen Gespräch fragt der Berater Sie, ob der Verstorbene den Schmuck, den er bei sich trägt, anbehalten soll oder ob Sie den Schmuck zurück bekommen möchten. Wurde beim Trauergespräch festgelegt, dass der Schmuck auch zur Kremation anbehalten werden soll, gehört der Schmuck zum Verstorbenen und wird nicht abgenommen. Bedeutet: die Überreste des Schmucks (Beispiel des Eherings) wird in die Aschekapsel mit eingefüllt. Genauso verhält es sich auch mit Zahngold. Durch Beschluss des Bundesgerichtshofes (BGH) in Karlsruhe gehört auch das Zahngold Verstorbener zur Totenasche. Deshalb stören Krematoriumsmitarbeiter, die das in der Asche Verstorbener gefundene Zahngold abzweigen, die Totenruhe und machen sich strafbar, entschied das Gericht (AZ: 5 StR 71/15) . Nach §168 Abs. 1 StGB wird die Totenruhe gestört, wenn eine „unbefugte“ Wegnahme des verstorbenen Körpers, Körperteilen oder der Totenasche vorliegt. Mit einer unbefugten Zahngoldentnahme werde damit der postmortale Persönlichkeitsschutz des Toten verletzt. Die Asche steht dabei genauso unter Schutz, wie der Körper der Teile des Körpers eines verstorbenen Menschen. Damit ist auch das Zahngold Teil der Totenasche, die als „Menschenrest“ unter dem Schutz des postmortalen Persönlichkeitsrechts steht, so der BGH.
Was passiert mit Teilen wie künstlichen Gelenken, Schrauben? Müssen Herzschrittmacher entfernt werden?
Es müssen nur Herzschrittmacher mit Radionuklid-Batterien entfernt werden, die nur noch sehr selten im Umlauf sind. Fremdstoffe und Implantatwerkstoffe wie Knochennägel, Gelenkersatz, Prothesen etc. werden aus der Asche des Verstorbenen gefiltert und gesammelt. Das Krematorium spendet den Erlös der Verwertung wohltätigen Zwecken.
Wie kann ich schon heute vorsorgen?
Entscheiden Sie sich für eine Feuerbestattung, können Sie dies im Rahmen einer Bestattungsvorsorge mit uns planen und finanziell absichern. Gerne vereinbaren wir einen Termin mit Ihnen und nehmen uns ganz viel Zeit für Sie. Oder Sie besuchen uns bei einer unserer Vorsorgeveranstaltungen.
Wurde eine wichtige Frage noch nicht beantwortet?
Wir sind gerne für Sie da! Rufen Sie uns an. Gerne beantworten wir Ihre Fragen in einem persönlichen Gespräch.